Noch unter dem Eindruck der Gräueltaten des Zweiten Weltkriegs verabschiedeten die Vereinten Nationen am 10. Dezember 1948 in Paris die internationalen Menschenrechte. Mittlerweile sind diese weltweit kodifiziert und zum anerkannten Wertesystem geworden. Trotzdem finden Menschenrechtsverletzungen tagtäglich statt.
Sie werden nicht nur von Staaten, sondern beispielsweise auch von Konzernen begangen. Die Art und Weise der Menschenrechtsverletzungen sind vielfältig. Neben jenen Ländern, in denen Krieg und Folter an der Tagesordnung stehen, kann jedoch auch ein Blick in europäische Gefängnisse und auf den „ganz normalen Alltag“ Menschenrechtsverletzungen in Form von Rassismus und Diskriminierung zu Tage fördern. Ein Umstand, der von vielen vergessen wird.
Zur allgemeinen Erinnerung, im ersten Artikel der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ heißt es: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen“. Doch bereits hier hapert es aber oftmals.
Zur Auffrischung bietet eine Installation der belgischen Künstlerin Françoise Schein aktuell die Möglichkeit sich die 30 Artikel der Menschenrechte erneut ins Gedächtnis zu rufen. Eine lange Tafel, gedeckt für 64 Personen, lädt neben dem Museumsquartier dazu ein, Platz zu nehmen und sich mit anderen Passanten als Gäste eines Banketts „in Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ zu begegnen. Mit einer stilisierten Karte der Donau, die Länder und Menschen verbindet, und eingebetteten Zitaten von Philosophinnen und Philosophen sowie Schriftstellerinnen und Schriftstellern von der Antike bis zur Gegenwart, ist für weiteren Gesprächsstoff gesorgt.
Wiener Bankett der Menschenrechte und ihre HüterInnen
Von Françoise Schein
Platz der Menschenrechte
1070 Wien
www.koer.or.at
Allgemeine Erklärung der Menschenrechte
www.amnesty.de/alle-30-artikel-der-allgemeinen-erklaerung-der-menschenrechte
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